Ist ein Coming-out im Teamsport einfacher als in den Einzelsportarten?
Bei der am meisten verbreiteten Teamsportart Fußball hat es lange gedauert, bis lesbische Sportlerinnen keine Heterosexualität mehr vorgaben. 2011 betitelte die LAG Lesben in NRW ihre Klatschen mit „Fussball ist alles, auch lesbisch!“. Allerdings sind hier die Frauen den Männern um Längen voraus! Zumindest im Leistungssport.

Foto Klatsche

Anders die frauenbewegten Frauen der 1980er Jahre: Als sie in Bochum und anderen Städten des Ruhrgebiets freie Fußballturniere veranstalteten, waren die Lesben besonders stark vertreten und Offenheit war kein Problem, ging es doch um das reine Sportvergnügen vor meist weiblichem Publikum im kleineren Rahmen. Fotos von diesen Ereignissen wurden selten gemacht. Oder habt ihr welche?

In den Vereinen, vor allem im DFB, kämpften derweil die Fußballerinnen um Anerkennung ihrer Leistung, um gute Trainingsbedingungen neben ihrer Berufstätigkeit oder darum, eine Weltmeisterschaft ganz offiziell im Rahmen der FIFA austragen zu dürfen.
1981 zum Beispiel nahm die Bochumer Fußballpionierin Petra Landers an der ersten inoffiziellem Fußball WM der Frauen in Taiwan teil.

Im ausZeiten könnt ihr anhand von Original-Zeitungsartikeln nachlesen, wie das Coming out von Steffi Jones es auf die erste Seite der Bildzeitung brachte. Oder es darf im Buch von Tanja Walter-Ahrens Seitenwechsel Coming out im Fussball geblättert werden. Tanja Walter-Ahrens war Trägerin des Augspurg-Heymann-Preises der LAG Lesben in NRW 2011, heute CouLe-Preis

In Schweden wurde die Fußball-EM der Frauen 2013 in der Presse als ein besonderes Ereignis gefeiert. ausZeiten bietet Einblicke, und wer schwedisch kann ist hier klar im Vorteil. Oder einfach nur Pia Sundhage bewundern, die lesbische Trainerin der schwedischen Nationalmannschaft.

Welche Art von Sichtbarkeit ist möglich für lesbische Fußballerinnen in Afghanistan, die zur Zeit versteckt leben müssen oder auf der Flucht sind? Welche Solidarität?

„Les Femmes Fatales“ nannte sich das Team des Frauen-Rollstuhlbasketball, das sich 1983 an der Ruhr-Universität Bochum gründete. 1996 war Bochum der Austragungsort für die Deutsche Meisterschaft. Programm und Berichterstattung archiviert ausZeiten.

Andere Teamsportarten außer Fußball erhalten – noch – weniger mediale Aufmerksamkeit. Von Handballerinnen und Basketballerinnen verbreitet die Presse Bilder von starken Frauen. Spielt es eine Rolle, ob sie lesbisch oder hetero sind? Wir bleiben dran und suchen Antworten.

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ZB Materialien zur Frauen EM in Schweden 2013

Fussballerinnen: Petra Landers

Flipphuhn. zeitung zu feministischer bewegungskultur und sport. Dort finden sich jede Menge Berichte über lesbische und lesbisch-schwule Sportereignisse mit und ohne Wettbewerbscharakter